Holzgünz. Tierwohl, landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung, Vermittlung von Ernährungskompetenzen, zu hohe gesetzliche Auflagen und zu geringe Wertschätzung gegenüber Landwirten - das waren nur einige Themen, die bei einer öffentlichen Diskussionsrunde mit Martin Schöffel, dem agrarpolitischen Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, im Holzgünzer HoSchMi-Stadel angesprochen worden sind. Eingeladen zu diesem Diskussionsabend mit vielen Landwirten aus der Region hatte der Memminger CSU-Landtagsabgeordnete und Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek.
„Ich möchte zuhören, wissen wo der Schuh drückt und Herausforderungen angehen“. Bayern setze auf Familienbetriebe statt auf Agrarfabriken. Gleichzeitig gebe es starken Druck auf bäuerliche Betriebe durch Billigprodukte aus dem Ausland und durch unsinnige Auflagen aus Berlin oder Brüssel. „Was wir brauchen sind aber nicht mehr Verbote und Auflagen, sondern praxisgerechte Regelungen und mehr Wertschätzung für unsere Landwirte“, so Holetschek.
Bayern gestaltet Zukunft der Landwirtschaft
Während der Bund den Rotstift ansetzt und Förderprogramme für den ländlichen Raum um rund 300 Millionen Euro kürzen will, steht Bayern zum ländlichen Raum. Als konkrete Beispiele nannte Holetschek den diese Woche unterzeichneten Zukunftspakt für Landwirtschaft, den Erhalt des Spitalhofs in Kempten als wichtigen Forschungs- und Bildungsstandort zur Grünlandwirtschaft und Düngung um weitere zehn Jahre und die Meisterakademie in Mindelheim. „Wir stehen zur heimischen Landwirtschaft und zum ländlichen Raum!“
Martin Schöffel, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, betonte: „Mit dem Zukunftspakt unterstützen wir die Landwirtschaft mit jährlich bis zu 120 Millionen Euro. Der Pakt ist ein klares Bekenntnis zu heimischer Produktion und zu Tierhaltung als Grundpfeiler der bäuerlichen Landwirtschaft. Wir wollen produzieren und nicht stilllegen!“
Kreisobmann Martin Schorer moderierte die anschließende Diskussionsrunde. Die stellvertretende Kreisbäuerin Margit Rauh und die frühere Kreisbäuerin Margot Walser warben beispielsweise dafür, dem Thema „Ernährung“ an Schulen noch größere Bedeutung einzuräumen. „Pro Kopf und Jahr landen in Deutschland rund 80 Kilogramm Essen im Müll. Das können und wollen wir als Landfrauen so nicht akzeptieren!“ Kritik gab es an der EU: Für mehr Artenschutz sollen ab nächstem Jahr vier Prozent der Ackerflächen brachliegen. Mit Blick auf die Ernährungssicherheit sei eine solche Pflichtstilllegung nicht zeitgemäß. Beim Tierwohl wünschten sich einige Landwirte mehr Wertschätzung für ihre Arbeit. Ideologisch getriebene Wünsche etwa für weniger Fleischkonsum seien nicht nachvollziehbar. Jeder solle selbst entscheiden, was auf den Teller kommt.